HAUTCREMES

Creme ist nicht gleich Creme. Es gibt auf dem Markt ein reichhaltiges Sortiment unterschiedlichster Hautpflegemittel. Den Hauptanteil stellen dabei die Emulsionen in Form von Body Cremes, Body Lotion und Body Milk dar.

Emulsionen

Eine Emulsion ist ein fein verteiltes Gemisch zweier verschiedener in der Regel nicht mischbarer Flüssigkeiten. In den Kosmetika handelt es sich bei den Flüssigkeiten und Wasser und Öle. Die eine Flüssigkeit (Phase) liegt dabei in kleinen Tröpfchen verteilt in der anderen Flüssigkeit vor. Die Phase, die Tröpfchen bildet werden als innere Phase oder auch disperse Phase bezeichnet. Die Phase in der die Tröpfchen "schwimmen", wird äußere Phase oder auch kontinuierliche Phase genannt. Emulsionen gehören somit zu den dispersen Systemen. Sie unterscheiden sich von Mischungen von mischbaren Flüssigkeiten wie z.B. Ethanol und Wasser. Emulsionen sind in der Regel trübe, milchige Flüssigkeiten. Man spricht von einer Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O-Emulsion), wenn der Ölanteil höher ist als der Wasseranteil und von einer Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W-Emulsion), wenn der Wasseranteil höher ist als der Ölanteil. Ein weiterer, wichtiger Bestandteil aller Emulsionen ist der Emulgator, in der Regel ein Tensid,  der die Bildung von Tröpfchen erst ermöglicht und eine Entmischung der beiden Phasen verhindert.

Die Wirkung der Emulsion auf die Haut hängt von der Art ihrer Zusammensetzung ab: Es gibt mehrere Emulsionstypen mit jeweils unterschiedlichen Pflegefunktionen.

 

Ölphase

Als Ölphase kommen häufig Fettsäureester, Fettalkohole, Vaseline, Mineralöle, Wachse und Silikonöle zum Einsatz. In den letzten Jahren ist der Anteil an natürlichen Fett- und Ölkomponenten, z.B. Traubenkern-, Avocado- und Olivenöl, stark angestiegen.

Wasserphase

Neben Wasser sind in der Wasserphase vor allem wasserlösliche feuchtigkeitsspendende Substanzen enthalten. Die Feuchtigkeitsregulatoren schützen die Keimschicht der Epidermis und die darunterliegenden Hautschichten vor dem Austrocknen. Der natürliche Feuchtigkeitsfaktor der Hornhaut (natural moisturizing factor NMF) besteht aus Stoffen, die einerseits Wasser binden können, andererseits aber auch durch Wasser herauslösbar sind, z.B. Natriumsalze der Milchsäure oder Harnstoff. Als feuchtigkeitsregulierende Stoffe werden den Pflegeprodukten daher ähnliche Substanzen beigefügt, z.B. Aminosäuren, Hyaluron- oder Milchsäure. Liposomen fungieren als Trägersystem für die Wirkstoffe.
 

O/W- Emulsion

Der Grundcharakter der Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W-Emulsion) ist durch Wasser geprägt. Die Wassermoleküle umschließen die Fettmoleküle; die Öltröpfchen liegen fein verteilt in Wasser vor. Da sich das Wasser in der Außenphase befindet, zieht die Emulsion ohne zu fetten ein.
Emulsionen dieses Typs haben einen leicht erfrischenden Charakter, sind feuchtigkeitsspendend, leicht verteilbar und schnell einziehend. O/W-Emulsionen schützen den Hydrolipid-Mantel und werden vor allem für junge, normale und fettende Haut empfohlen.
 

W/O-Emulsion

Die Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O-Emulsion) basiert auf dem umgekehrten Prinzip; ihr Grundcharakter wird von Öl bestimmt. Bei W/O-Emulsionen umschließen die Fettmoleküle als äußere Phase kleinste Wassertröpfchen. Der Anteil an pflegenden Fetten und Ölen ist in der Regel größer als bei O/W Emulsionen.

W/O-Emulsionen gleichen den Fett- und Feuchtigkeitsbedarf der Haut aus und bilden eine reichhaltige Schutzschicht, die die Haut nachhaltig vor dem Austrocknen schützt. Sie ziehen zwar nicht so schnell in die Haut ein, begünstigen aber die Feuchtigkeitsanreicherung in den obersten Hautschichten. Emulsionen dieses Typs bieten daher langanhaltenden Schutz und eine intensive Pflegeleistung. Sie sind insbesondere für trockene Haut zu empfehlen.
 

W/O/W-Emulsion

Ein weiterer Emulsionstyp sind sogenannte Mehrfachemulsionen. Bei diesem Emulsionstyp liegt die innere Phase wiederum in Form einer Emulsion vor. In die innere Ölphase sind wiederum kleinste Wassertröpfchen eingelagert. Dieser Emulsionstyp soll die Vorteile von W/O-Emulsionen und O/W-Emulsionen in sich vereinen. Die äußere wässrige Phase gibt der Haut Feuchtigkeit, die Ölphase pflegt und schützt vor Feuchtigkeitsverlust und die Mikro-Wasserteilchen sorgen für eine lang anhaltende Feuchtigkeitsversorgung der Haut.

Emulgator

Emulgatoren bewirken eine Herabsetzung der Grenzflächenspannung von Flüssigkeiten. Der Emulgator soll verhindern, dass die in der kontinuierlichen Phase vorliegenden Tröpfchen wieder zusammenfließen und sich wieder zwei Phasen ausbilden. Je höher die Viskosität des Emulgators, desto höher sein stabilisierender Einfluss, da die Bewegung der Tröpfchen und somit die Möglichkeit einer Koaleszenz erschwert wird. Typisch Emulgatoren in Kosmetikprodukten sind Seifen, Zuckerester, Polyglycerole, Lecithin und Naturölderivate.

Stabilisatoren

Stabilisatoren haben einen stabilisierenden Effekt und sorgen dafür, dass Ihre Creme auch noch 8 Wochen nach erstmaligem Gebrauch noch genau so aussieht wie am ersten Tag. Für Stabilität sorgen u.a.  Wachse, wie Bienen-, Carnauba- oder Candelillawachs. Beliebt sind außerdem auch Shea- und Kakaobutter. Ebenfalls häufig zu finden sind Cetylalkohol und Xanthan als Verdickungsmittel.

 

 

 

 


 

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